Tag 3 – 09.09.2018 – Bergen in Norwegen
Dem Geheimnis der Norweger auf der Spur.
In Norwegen geht es mir heute darum, die Werte zu entdecken und zu leben, die die Norweger soooo glücklich machen.
Als Erstes denke ich an – Einfachheit.
Ich packe alles aus meinem Rucksack wieder aus, was unwesentlich ist und nehme wirklich nur das mit, was notwendig ist, Wasser, Regenponjo, Tempos Handy und stecke 4 Geldscheine Norwegische Kronen ein. Ungläubig starre ich auf den völlig leeren Rucksack, aber es reicht.
Heute wandere ich mit leichtem Gepäck – prima.
Der zweite Punkt ist – Naturverbundenheit.
Da lacht mein Herz.
Ich bin sowieso ein Mensch, der nach drei Stunden in einer großen Stadt schlechte Laune bekommt. Also vorbei an den vielen Touristen in der Stadt, rauf auf den Floy mit der Standseilbahn und weiter zu Fuß rein in den Wald und rauf auf die Berge. Menschenleere. Das finden Norweger gut. Ich auch.
Begeistert stehe ich ganz oben. In mir ein Gefühl von Freiheit. Es fühlt sich erhebend an, überwältigend gut. Es gibt Kraft und Energie. Und es schafft Überblick. Weitsicht für das, was ich will und was mir wichtig ist.
Mit der Klarheit darüber, zu wissen, was ich wirklich will und was mir wichtig ist, freue ich mich darüber, heute – Eigenständigkeit.
Voll auszukosten. Ich hab die Fäden meines Lebens voll in der Hand, ich entscheide, was ich tue, was ich denke, was ich empfinde. Bewusst setzt ich Schritt für Schritt durch die norwegischen Berge und fühle mich frei.
Ich klebe nicht so am GPS, sondern gehe neue Wege, probiere einfach was aus kehre wieder um und komme so an Plätze, die ich niemals entdeckt hätte.
Plätze, die überschwänglich schön sind in ihrer Einfachheit
Da zieht mich ein Schild magisch an….
Achte auf die unsichtbare Hexe!
Dieses Schild stand an einem Punkt, als ich aus der Menschenleere wieder in die Zivilisation eingetaucht bin. Ich konnte damit erst nichts anfangen, aber ich dachte mir, ich bin im Land der Trolle, also wird es jetzt mystisch.
Was ist die unsichtbare Hexe?
Unser Neid?
Unser ständiges Bewerten – zu dick zu dünn- zu groß zu klein, zu anders, zu was weiß ich????
Unser ständiges Vergleichen und damit ständiges Getrenntsein voneinander?
Den Norwegern geht es um – Gleichheit.
Da gibt es kein „zu“. Sonder ein Suchen nach Gemeinsamkeiten.
Und genau tat ich auf meinem weiteren Weg. Plötzlich waren da Blickkontakte mit völlig fremden Menschen. Das Lauschen eines chinesischen Volksliedes, das vier ältere Chinesen auf einer Waldbank sitzend sangen. Da waren plötzlich Lächeln in sekundenkurzen Begegnungen mit vorbeilaufenden Menschen. Wunderschön. Es war wie in Zauberwald, wie ein Wunder.
Und ich wollte mitgestalten, diesen Zauber, dieses Glück und diese Freude mitgestalten. Ich wollte nicht nur mein Lächeln da lassen und so baute ich ein Steinmännchen.
Mein Mann sagte: „du musst gerade Steine suchen.“ „Muss ich nicht!,“ sagte ich darauf, und griff beherzt zu, mit dem Vertrauen, genau die richtigen Steine zu nehmen.
Die Stimme meines Mannes wieder: „Du musst die großen Steine unten hinlegen!“ mein übermütiges “Muss ich nicht!“ daraufhin, ließ ihn nur den Kopf schütteln. Aber ich war im Land der Trolle! Spielerisch wie ein Kind stapelte ich die Steine – tatataaa. Es steht. Und es steht da noch lange Zeit!
Nun blieb nur noch die letzte Aufgabe der Norweger – Sorge für Transparenz!
Ich tue es mit diesem Blog.
Ich tue es, indem ich dir über das schreibe, was mich im Herzen bewegt und was mich berührt. Ich hätte dir ja auch schreiben können, dass du am Floysee hinter dem Klohäusel links hochsteigen musst. Aber dann könntest du ja nicht deinen eigenen Weg gehen.
Mir geht es hier darum, davon zu berichten, was mich inspiriert und was mir Freude macht und wie ich auf dieser Reise Freude am Entdecken wieder finde.
Ich möchte dir davon berichten, wie mein Urlaub aussieht, ein Urlaub, der mich happy macht.
Danke an das Leben sagt
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